Fotografien & Texte


Norddeutschland vom 1. - 9. Mai 2024


1.5.

Der Wecker ging um 4:45. Schnell mit der S-Bahn zur Friedrichstraße und das kurze Stück zum Hauptbahnhof geradelt. Der verwinkelte Bahnhof Friedrichstraße ist blöd zum Umsteigen. Der IC kam 20 Minuten zu spät und ist ein echter Bummelzug. Dafür braucht man aber nach Leer/Ostfriesland nicht umzusteigen. Einigermaßen pünktlich in Leer und die knapp 15 km nach Weener zum Liegeplatz der Baya, einem großzügigen Boot. Ja die Unternehmer! Erst mal Schnack, Wolfgang und wir hatten uns eine Weile nicht gesehen. Durch Weener geschlendert. Ein Ort im Niedergang, viele Geschäfte mit blinden Fenstern. Dafür brummt der Eisladen, mindestens 20 Minuten angestanden. Viele dürre Männer mit stabilen Frauen. Abendbrot und danach ein paar Tempelhof-Bilder von uns angeschaut. Gute Seemannschafft, zum Sonnenuntergang wurde die deutsche Flagge eingeholt. Früh ins Bett.

Skipper Wolfgang



Die von der Meyer-Werft gesponserte Fähre


2.5.

Um 8 Uhr aufgestanden, Frühstück und dann die nähere Umgebung erkundet. An der Ems entlang und die erste Schwierigkeit für unsere Tour am Sonntag erkundet. Die Brücke über die Ems ist kaputt. Sie ist im Augenblick durch eine Fähre, gesponsert von der Meyer-Werft, deren Schiff die Brücke demoliert hatte, ersetzt. Da sollten wir am Sonntag in aller Frühe die Fähre nehmen. Mal sehen, ob wir einen der 8 Fahrradplätze ergattern können. Sonst wird die Tour nach Oldenburg, über Papenburg mindestens 13 km länger, wo sie so schon weit genug ist. Abends gab es Spätzle, von Wolfgang gekocht.

Die Ärmsten der Armen, Torffrauen


3.5.

Um 6 Uhr aufgestanden. Heute sind die Gezeiten günstig für eine kleine Ausfahrt über die Ems. Erst das Boot aus dem Liegeplatz ausgefädelt und dann durch die Schleuse, die den Hafen abschirmt. Der Schleusenwärter hat eine süße Tochter. Leider ist es leicht neblig. Vom Boot aus sieht man nicht allzu viel, wegen der Deiche. Wir sind bis an den Rand von Leer und zurück geschippert. Ich bin dann einkaufen gefahren, morgen kochen wir auf dem Schiff. Nachmittags haben wir Bilder von unseren Segeltörns mit Manuel gesehen. Abends ins Restaurant an der Marina. Spargel gab‘s. Danach meine Bilderschau über Werner Tübkes Bauernkriegsfries in Bad Frankenhausen angesehen. Das kannte Wolfgang noch nicht.



4.5.

Gemütlich gefrühstückt. Die ersten Sachen eingepackt, damit es morgen etwas schneller geht und nichts an Bord bleibt. 400 l Wasser gebunkert, weil so viel verbraucht wurde. Zum Duschen gehen wir aber an Land. Am Nachmittag gab es eine interessante Stadtführung. Ich habe Penne Amatriciana an Bord gekocht, ein geselliger Abend. Das Essen hat Wolfgang so gut gefallen, dass er es eine Woche danach selbst nachgekocht hat.


5.5.

Sehr früh gefrühstückt und zur ersten Fähre über die Ems. Es regnete etwas, wir hatten uns trotzdem entschlossen, nicht mit der Bahn zu fahren. War vielleicht verkehrt. Als wir von der Fähre herunterkamen, haben wir uns gleich verfahren, weil die Route durch die kaputte Brücke anders war. Dann ca. 3 km parallel zur unterbrochenen Bahn. Dann kam, ohne Vorwarnung, ein Bauzaun. Toll! Wir konnten uns allerdings durchmogeln. Es nieselte leicht, nach 30 km, um 10:45 fing es dann richtig an zu regnen, natürlich weit weg von der Bahn. Um 11 Uhr schlossen die beiden Cafés im Ort, Klasse. Da wir gut online mit Regenprognosen versorgt sind, konnten wir es wagen, gut 1 ½ Stunden zu warten. Dann ging es weiter nach Oldenburg. Die Kilometer schleppten sich. Hurra, ein offenes Restaurant. Ich kam völlig k.o. am schönen Hotel an. Wir sind noch in die Sauna, meine Beine sind so weich, dass mir das Hinsetzen und Aufstehen schwerfällt. Früh in die Falle.

6.5.

Wir mussten erst um 11 Uhr das Hotelzimmer räumen. So sind wir durch Ernies Stadt. Erst zum Jugendstil-Bahnhof, sehr hübsch. In die ruhige Fußgängerzone, vorbei am Lappan, dem Stadtturm, und an der alten Buchhandlung, wo Ernie sicher Bücher gekauft hatte, konnte uns Marianne bestätigen. Dann zum dreieckigen Rathaus und zum Haus mit Ernies Eigentumswohnung. Dort wohnt jetzt sein Bruder Fred. Um 11 Uhr ging es dann los Richtung Bremen. Es waren 57 km, früher keine Hürde, diesmal recht anstrengend. In Bremen angekommen, ein kleiner Stadtrundgang, natürlich zu den geliebten Stadtmusikanten. Essen bei Achim‘s Beck’s Haus.

Oldenburger Bahnhof


Ernies Buchhandlung


Oldenburgs dreieckiges Rathaus


7.5.

Der Dom öffnete um 10 Uhr. Sehr schön. Danach ging es dann nach Westen, bei Dörverden. Kurz nach 4 Uhr waren wir bei Manuela und Winnie. Schön, dass man sich wiedersehen konnte, wir haben viele Jahre in Tempelhof zusammengearbeitet. Winnie kochte Spargel, lang. Viel Schnack über die alten Zeiten in der Flugsicherung. Wir kannten viele Leute gemeinsam, da konnte man viel Spott loswerden. Mit Antje, der schönen Bernhardinerhündin der beiden, Freundschaft geschlossen. Früh ins Bett.

Bremer Rathaus


8.5.

Nach ausgiebigem Frühstück ging es, zum gemeinsamen Heulen, ins Wolfsgehege in der Nähe und auf dem Rückweg an die Aller. Abends in Verden in eine Pizzeria.

Winnie, Manuela, Bärbel


Antje


9.5.

Frühstück und größere Runde mit Antje. Ich bin schlecht zu Fuß, der rechte Knöchel schmerzt. Überanstrengt? Zu halb drei wurden wir zum Bahnhof Verden an der Aller gebracht. Trauriger Abschied. Schnell ging es nach Hannover, umgestiegen, und der Zug nach Berlin blieb auf der Strecke wegen einer durchgerissenen Oberleitung liegen. Er musste gaaanz langsam nach Wolfenbüttel zurückfahren. Dort konnte die Lokomotive umgespannt werden und es ging zurück nach Hannover. Dort mussten wir in einen anderen Zug umsteigen. Dabei hatten wir sogar noch Glück mit unseren Rädern. Die konnten in einen leeren Anhänger gestellt werden, bei dem die Klimaanlage ausgefallen war. Mit der Ausweichstrecke nach Berlin zog es sich dann. Wir waren erst um kurz vor 23 Uhr, statt um 18 Uhr, in Berlin. Noch ein Bier im Freien, bei Britta.

Der liegengebliebene Zug