Fotografien & Texte

Obertraun 2014

 

Mittwoch, 6. August 2014

Zu früh aufgestanden, zu früh am ZOB angekommen. Es war sowieso eine unruhige Nacht. Der Bus war noch gar nicht da. Als er dann da war, war der Buschef mit der Befestigung der Fahrräder etwas überfordert. Das Gepäck kostete dann auch noch 1 € pro Stück. Nun ja, im Vergleich zum Flieger immer noch sehr billig. Der erste Zwischenstopp war Leipzig. Nicht Leipzig Hbf., sondern LPZ-Flughafen. Viermal am Tower vorbei. Ich wusste, dass FM und Sven die Ausbildung für das Gate-X dort für Katja, Frank und Ralf abhielten. Ich wäre gerne einmal reingegangen. Einen Vorfall gab es in Schwandorf. Ein älteres Paar musste dort unbedingt aufs Klo. Natürlich, ohne dem Fahrer Bescheid zu sagen. Der fuhr prompt ohne sie los. Eine Raucherin sagte ihm Bescheid. Er grummelte nur, dann müssen sie halt mit dem Zug nachkommen. Irgendetwas bewegte ihn dann doch zur Umkehr. Wir hatten dadurch eine Stadtrundfahrt und 20 Minuten Zeitverlust. Das Pärchen zeigte sich uneinsichtig, es gab auch kein Gläschen Sekt für die Blödheit. Sie meckerten noch eine Weile rum, dann war endlich wieder Ruhe im Bus. Mit einem Stau kamen wir etwa eine dreiviertel Stunde zu spät in Passau an. Wir wollten noch die Fahrradkarten kaufen, der Schalter schloss jedoch gerade. Los zum Hotel. Etwas lieblos, Frühstück von 8 – 9, Checkout um 10, basta. Noch durch die Stadt zum barocken Dom und zum Drei-Flüsse-Eck (Ilz, Inn und Donau). Am Flüsse-Eck gab es einen sehr heruntergekommen Spiel- und Sitzplatz. Überall italienische Restaurants, aber doch noch etwas Bayrisches gefunden. Gut gegessen und getrunken. Mit uns saß ein spanisches Pärchen am Tisch, dass in 6 Tagen mit dem Fahrrad nach Wien will.  Bei der Speisekarte geholfen.

Passau, Radfahrer blockieren Telefonzelle

 

Donnerstag, 7. August 2014

Um 8 aufgestanden und mäßiges Frühstück. Umständlich zum Bahnhof, die Zwiebel zeigte uns 72 km Entfernung an. Wir nahmen einen Zug früher nach Wels, weil wir die 72 km in 15 Minuten schafften. Die noch fehlenden Fahrradkarten für Österreich gekauft (6,80 €). Vor mir wollte ein alter Mann langatmig eine Fahrkarte kaufen. Er sagte dann, dass die Schwester im Altenheim nicht wolle, dass er wegfahre. Ein kleiner Fluchtversuch? In spätestens 20 Jahren sind wir auch soweit. Der Zug fuhr pünktlich ab. In Wels waren wir pünktlich. Auf die Räder geschwungen und in die Stadt. Kurzes Sightseeing und ein Eis gegessen. Dann in den Zug nach Obertraun. Dies war natürlich die schönste Strecke der Anreise. Hinter Attnang-Puchheim begann der Traunsee, danach kamen Bad Ischl, Bad Goisern, Steeg und der Hallstätter See. Pünktlich in Obertraun angekommen. Schnell zu Edith. Sie hat etwas zugenommen, sieht gut aus. Zur Gemeindeverwaltung und zum Konsum „Nah & Frisch“, die Erstausstattung für die Ferienwohnung eingekauft. Ausgepackt und um 7 mit Edith zum Höllwirt. Die Knoblauchsuppe ist hervorragend, wie immer. Heute ist Musi am See. Auf einer kleinen Seebühne spielte die Gruppe „Skakammergut“. Ein Engländer und 3 Österreicher, am Schlagzeug eine Frau. Bass, Gitarre, Schlagzeug und Knopfakkordion. Sehr ordentliche Musik. Die Hauptperson war allerdings der hübsche und nicht unfreundliche Schwan, der vor der Bühne während des ganzen Konzerts auf- und abschwamm. Als sich das Konzert dem Ende neigte, schwamm er majestätisch auf den See hinaus. Mit dem Rad nach Hause und ins Bett.

Edith, Bärbel, Klaus beim Höllwirt

   

Freitag, 8. August 2014

Morgens noch einmal zur Gemeindeverwaltung, um die Salzburg-Card zu holen und den Hotspot auszuprobieren. Der Laptop funktioniert, das Smartphone nicht. Dann los mit den neuen Schuhen durch das Koppental. Nach anderthalb Stunden fing der rechte Hacken an zu scheuern, ein Pflaster drauf. Reichte aber nicht, an der Jausenstation ein paar Strümpfe ausgezogen, das half dann. Etwas roh ist das Fleisch allerdings. An der Jausenstation gab es wunderbare Bratwürste und Verhackertbrot. Weiter Richtung Bad Aussee, der Fußboden fing an zu drücken. Ich kann zwar wieder recht gut Radfahren, das lange Wandern muss ich noch üben. Diese Muskeln sind noch nicht wieder ausgebildet. Immerhin schafften wir die Strecke in gut dreieinhalb Stunden, inklusive Pause. Am Bahnhof von Bad Aussee stieg eine riesige Radlergruppe in den Zug. Der Bahnhof hat stark abgebaut, kein Schalter und keine Wirtschaft mehr. Bei Edith fiel die gesamte Planung des Abends in sich zusammen. Eigentlich wollte Daniel mit seiner „Kleinen Schwarzen“, seiner Freundin Andrea, zum Grillen kommen. Jetzt kommt die ganze große Familie zum Wochenende, nur Edith weiß nicht genau wann. Bei uns gab es in Ermanglung der Grillarden Stulle mit Brot zum Abendbrot.

Unsere Reisebegleiter mit Zug von unserem Zimmer aus

 

Samstag, 9. August 2014

Nun war mein Fahrradunfall und die Entdeckung meines Tumors  genau ein Jahr her. Ich bin lebend nach Obertraun gekommen. Zur Feier des Tages habe ich nach dem Duschen dasselbe Hemdchen wie damals angezogen. Bärbel hatte ja das ganze Blut herauswaschen können.

Inzwischen ist fast Ediths ganze Familie hier angekommen. Sie saßen alle heute früh hinter dem Haus am Frühstückstisch. Wir haben uns nett unterhalten. Sie wollten mittags zum Rudolphsturm, am Hallstätter Salzbergwerk. Wir haben uns aufs Rad geschwungen und den Hallstätter See umrundet. In Hallstatt wollten wir ein paar Druckpflaster kaufen. Es gab aber keine Apotheke oder Drogerie, dafür jede Menge Japaner. Was die bloß an Hallstatt finden? In Steeg beim Steegwirt ein naturtrübes, Hallstätter Bier getrunken. Dazu gab es Brot und Salz (Gott erhalt‘s). Über den Ostuferweg zurück. Es gab einige kurze, giftige Steigungen. Mit der Luft ist es noch nicht soweit her. Aber wir haben nicht geschoben. Nach 27 km waren wir zurück, das Haus war leer. Nachmittags kam dann noch Sabine, Ediths Tochter, mit Pauli, ihrem Mann, an. Sabine kennen wir auch schon eine kleine Ewigkeit. Die beiden jüngeren Kinder Anna und Matthias waren auch dabei. Es ging mit dem Grillen los, doch fing es auch an zu regnen. So wurde in der Veranda gegessen. Es war etwas eng, aber sehr nett. Pauli, Anna und Matthias spielten zur Stubenmusi auf.

Der Stegwirt

   

Sonntag, 10. August 2014

Wir haben die Tour zum Toplitzsee von gestern nachgeholt. Der Koppenpass musste überwunden werden, wir mussten schieben, für 23 % sind wir nicht mehr gut. Die Passstraße ist kurz vor Bad Aussee mächtig kaputt, sie sieht aus wie nach einem Erdbeben. Die Umleitung geht hoch hinaus, Radfahrer können noch auf der Originalstraße fahren. Durch Bad Aussee, vorbei am Krankenhaus, in dem Edith vor 2 Jahren nach einem Sturz bei einer gemeinsamen Fahrradtour gelandet ist. Entlang am Grundlsee nach Gössl. Dann noch ein kurzes Stück hoch zum legendären Toplitzsee mit dem vermeintlichen Nazischatz. Wir haben uns mit einem kleinen Kahn über den See fahren lassen, um zum Kammersee zu gelangen. 2009 hatte ich mich vom Toplitz- zum Kammersee mit einem verstauchten Fuß gequält. Von Gössl zum Toplitzsee hatte mich die braune Stute „Ronja“ im Wägelchen gebracht. Achim und Bärbel sind damals zu Fuß gegangen. Auf dem Rückweg sind wir in Gössl eingekehrt. Dann mit den Rädern zurück. Das steile Stück hinter Bad Aussee nochmals geschoben. Die richtige Form habe ich noch nicht, nach knapp 50 km war ich doch etwas matt. Die Familie war noch nicht zurück vom Gosausee. Am späten Nachmittag sind wir gemeinsam zur Kegelbahn essen gewesen. Hinterher noch mit Linda und Mike auf der Veranda geplauscht und Bilder angeschaut.

Kammersee

 

Montag, 11. August 2014

Gemeinsam gefrühstückt und um 9:30 mit Peter, Edith und Margret nach Bad Ischl. Margret wurde nach Attnang-Puchheim zum Zug gebracht, Edith nach Wels zum Arzt und Peter ist zur Arbeit gefahren. Wir sind zuerst durch die Stadt, um Blasenpflaster zu kaufen. Zur Trinkhalle in die Ausstellung „100 Jahre Erster Weltkrieg“. Beeindruckende Ausstellung, leider etwas zu dunkel, die Texte waren schwer zu lesen. Dann ab ins Thermalbad. Bärbel als Rentnerin, ich als Schwerbeschädigter (50% Rabatt). Es war billiger als mit der Salzkammergut-Card.

 

Dienstag, 12. August 2014

Regentag. Eingekauft, Mails in der Gemeinde abgeschickt, Fahrpläne heruntergeladen. In der Nacht ging die Sirene, wie wir am Morgen erfuhren, ist ein großer Fels auf ein Haus gefallen. Es wurde eine Person verletzt. Ein Auto musste auch dran glauben. Wir sind im Ort spazieren gegangen und haben uns das Haus angeschaut. Auf dem Rückweg sind wir am Friedhof, hoch über Obertraun vorbei. Dort liegen Franz und Mary Dankelmayr, unsere früheren Vermieter. Obwohl sie etwa ihr halbes Leben wie Hund und Katze gelebt hatten, sind sie innerhalb von 6 Wochen zusammen verstorben. Auch für mich wäre noch Platz auf dem Friedhof. Ich möchte zwar dort hin, aber nicht so schnell. Wer weiß?

Felssturz in Obertraun 3

 

Mittwoch, 13.8.2014

Beizeiten aufgestanden und mit dem Bus vom Sportzentrum nach Hallstatt gefahren. Japaner werden immer mehr in der Gegend. Obertraun verändert sich. Früher war es eine verträumte Sommerfrische. Etwas los war eigentlich nur an der Dachsteinseilbahn. Diese Ruhe war, was den Ort für uns so liebenswert machte. Heute hat man wegen der großen Feriensiedlung Probleme, einen Platz im Restaurant zu bekommen. Viele Privatzimmer und Ferienwohnungen gibt es inzwischen auch. Früher war es nicht mal eine Handvoll. Dem Wirt der Kegelbahn geht es so gut, dass er sich 2 Ruhetage leisten kann. Was für den Ort sicher gut und einträglich ist, macht ihn für uns etwas unattraktiver.

In Hallstatt zur katholischen Kirche und weiter aufwärts zum Soleleitungsweg. Über ihn wird die Sole vom Bergwerg zur Saline in Ebensee geleitet. Der Weg geht ganz allmählich bergab Richtung Steeg. Schöne Aussichten auf den See und die Eisenbahnstrecke auf dem anderen Ufer. Ja, die Bahn ist die Lebensader hier. Die neuen Schuhe haben nicht weiter gemuckt, sie hatten ja auch nur zweieinhalb Stunden Zeit. Das letzte Mal, als wir hier gegangen waren (2009), bin ich gehumpelt, weil ich mir bei einem Sturz am Donnerkogel den Fuß verstaucht hatte. In Steeg natürlich im Steegwirt eingekehrt mit Hallstätter Bier und einem Süppchen. Dann zurück mit dem Zug. Wir haben das Schönwetterloch vormittags optimal ausgenutzt, nachmittags fing es an zu gießen. Abends zur Kegelbahn, der Laden brummt.

Hallstatt mit Evangelischer Kirche

 

Donnerstag, 14. August 2014

Bärbel ist vormittags zur Dorfärztin, ihr linkes Auge tränt dauernd. Ich bin zum Einkaufen. Das Wetter ist regnerisch und kalt. Mittags sind wir dann doch das kleine Stück zum Koppenwinkel gelaufen. Das große Objektiv mitsamt Einbeinstativ mitgeschleppt. Der Baum, an dem das Schild vom Sepp hing, ist abgesägt worden, jetzt liegt es am Boden und vergammelt. Hier ist der Holzfäller Sepp vom Baum erschlagen worden: „Der Tod ritt auf schwerem Stamm, als er dem Sepp das Leben nahm“. Die Koppenlacke hat wieder Wasser. In die Koppenrast eingekehrt. Das Restaurant der gehobenen Klasse in Obertraun. Abends gekocht, es gießt in Strömen.

Koppenwinkellacke

 

Freitag, 15. August 2014

Wir zum Geburtstag von Kaiser Franz Josef nach Bad Ischl? Er und seine Frau Elisabeth (Sissi) gehören zu den größten Schmarotzern, die ich kenne. Er hat rund 20000 Tiere erlegt. Das bedeutet jede Stunde in seinem langen Leben ein Wildtier. Wann hat er regiert und sich um seine Staatsgeschäfte gekümmert? Seine wunderschöne Frau Sissi hatte viele Pferde und ist geritten, bis sie das Rheuma davon abhielt. Dann ist sie gereist, Pflichten hat sie offensichtlich nicht wahrgenommen. Des Kaisers größte Tat war allerdings die Kriegserklärung an Serbien, die den Ersten Weltkrieg mit über 25 Millionen Toten auslöste. Ein Toter pro Sekunde seines gesamten Lebens? Nach dem Frühstück am 28. Juli 1914 die vorgefertigte Kriegserklärung „An meine Völker“ an Serbien unterschrieben. Mittags hat er sich dann mit der Sänfte in den Wald tragen lassen und sich einen Rehbock vor die Flinte treiben lassen (geschichtlich nicht belegt). Juchheißa, was ist der Krieg schön, wie die Jagd. Das Ende des Krieges hat er nicht mehr erlebt.

Trotzdem verehren die Bad Ischler ihn. Wir reihten uns in den Trubel ein. Wir sind vormittags mit der Bahn nach Bad Ischl. Erst einmal zur Kaiservilla, um den Schreibtisch mit der Kriegserklärung anzuschauen. Mir läuft es jedes Mal dabei eiskalt den Rücken herunter. Dann zurück zum Bahnhof, wo um Halbeins der Kaiserzug ankommen soll. Die Ankündigung: Historische Kostüme erwünscht, ausgenommen „Kaisers und Sissis“, die sollte es jeweils nur einmal geben. Der Dampfzug kam fast pünktlich. Die Männer meistens als k.u.k Soldaten verkleidet und die Frauen meistens mit wunderhübschen Kostümen, jedoch nicht geschnürt. Eine Frau, die wir vor zwei Jahren schon bewundern konnten und Sophia Loren sehr ähnelte, hat stark zugenommen. Schön ist sie immer noch. Böllerschüsse und viel Tamtam. Zurück zur Kaiservilla, zur Fotoausstellung über den Ersten Weltkrieg. Schwache, kleine Bildchen, aber tolle Fotoapparate. Mit dem Zug zurück. Beim Höllwirt gut gegessen.

Bad Ischl, Kaiserevent

 

Samstag, 16. August 2014

Schlechtes Wetter, nach Bad Ischl in die Sauna und ins Bad. Abends in die Kegelbahn, war aber überfüllt. Weiter zum Höllwirt und im Extrazimmer ein Plätzchen ergattert. Die Gastronomie in Obertraun ist mit der höheren Touristenzahl überfordert.

 

Sonntag, 17. August 2014

Mein Geburtstag, um 4:02 klingelte der Wecker, sollte aber erst um 4:20. Noch mal kurz umgedreht und mit den Tieren gesprochen. Aufgestanden, gewaschen und die Treppen runter. Edith und Peter wollten kurz entschlossen mit. Bärbel konnte ihre kleinen Schuhe wieder ausziehen, da wir ja eigentlich mit den Rädern zur Seilbahn wollten. So, also mit dem Auto. Um 5:30 mit der Sonnenaufgangsgondel auf den Krippenstein. Oben, nix Sonnenaufgang, sondern Nebel und leichter Nieselregen. Ab in die Lodge zum guten Frühstück. Bis 8 Uhr lichtete sich der Nebel gelegentlich und die Berge kamen ab und zu durch. Bärbel und ich zogen langsam los. Peter und Edith wollten zum Taubenkogel, das war uns zu heftig. Wir durch die Mulde abwärts den breiten Weg Richtung Heilbronner Kreuz bis zum Abzweig des Weges 662. Durch das Kar den Abzweig zum Däumelkogel verpasst. Durch die Felsen aufwärts und wieder auf den richtigen Weg gekommen. Wieder den Aufstieg zum Däumelkogelgipfel verpasst. So mussten wir uns durch die nassen Latschen wühlen. Inzwischen war der Himmel blank geputzt. Es hatte gelohnt das große Objektiv und das Einbeinstativ mitzunehmen. Eine Stunde waren wir auf dem Gipfel. Dann den selben Weg wieder runter, diesmal ohne Verhauer. Die Wegmarken waren von oben besser zu erkennen. Zurück bis zum Hauptweg, der zum Heilbronner Kreuz führt. Das Heilbronner Kreuz erinnert an ein trauriges Ereignis zu Ostern 1953. Dort ist eine ganze Schulklasse mit ihren Lehrern erfroren. Trotz Wetterwarnung sind die etwa 25 Leute von der Schönbergalm auf das Dachsteinkar gestiegen. Auch heute ist das Kar trotz GPS sehr unübersichtlich. Die vielen Felsen und Kuhlen machen bei Schnee und Nebel die Orientierung unmöglich. Wir jedenfalls sind ordentlich zur Krippensteinbahn zurückgekommen. Eine Kleinigkeit gibt es noch zu berichten. Auf dem Däumelgipfel und am Heilbronner Kreuz trafen wir eine Familie, die uns das Neue Testament in einer Brotbüchse schenkte. So gibt es im Hause Zindl endlich wieder eine Bibel und wir haben eine neue Brotbüchse, allerdings mit einer christlichen Aufschrift. Abends etwas k. o. mit Peter und Edith zum traditionellen Geburtstagsessen in den Höllwirt. Edith sah zum Verlieben in ihrem Dirndl aus. Es war ein netter Abend mit sehr gutem Essen. Viele Anrufe, SMSen und Mails bekommen. Heute hat sich die Auslands-Flatrate für 2,99 € gelohnt.

Edith, Klaus und Bärbel zu Klaus' Geburtstag vorm Höllwirt

 

Montag, 18. August 2014

Wieder früh aufgestanden um das schöne Wetter zu nutzen. Um 6:16 mit dem Zug nach Goisern-Jodschwefelbad gefahren, von dort auf den Pötschenpass mit dem Bus. Den Waldweg von dort in die Nordflanke des Sarsteins genommen. Im Fels ging es steil zur Sache, wenn auch sehr schön und auch noch schattig. Die gut 700 Höhenmeter zur Sarsteinalm zogen sich. Wir kamen dort auf dem Zahnfleisch an. An die 300 m zum Sarsteingipfel war nicht zu denken. Ich habe meinen ersten Kaiserschmarrn dieses Jahr auf der Alm gegessen. Bärbel hat eine dünne Knoblauchsuppe gegessen. Es gibt leider keine Kühe mehr auf der Alm, nur noch Schafe. Schade, wo wir doch Kühe so mögen. Jetzt waren nur noch die 1200 m Abstieg nach St. Agatha zu bewältigen. Bärbel versagten die Knie unterwegs. Meine neuen Schuhe machen sich bergab sehr gut. Früher hat es dabei oft blaue Zehen gegeben. Wir sind jedoch pünktlich zum Bus gekommen, der hier nicht zu häufig fährt. In Bad Goisern in den Zug umgestiegen. Nicht jedoch ohne vorher im Bahnhofstüberl ein kühles Weizenbier zu trinken und einen kleinen Imbiss zu nehmen. In Obertraun vom Bahnhof zum Konsum geschlichen und uns über unsere kaputten Beine unterhalten. Einkauf für eine Bratenplatte heute Abend auf der Terrasse eingekauft. Wir hatten jedoch abends keinen Hunger, weil wir so kaputt waren. Bärbel hat vom Seitgalopp in Ediths Turnhalle geträumt. Das hätte ich zu gerne mit ihren wunden Beinen gesehen.

Goiserer Sarsteinalm

 

Dienstag, 19. August 2014

Spät aufgestanden und fauler Tag, mehr geht auch nicht. Die Beine tun schon beim Aufstehen weh.

   

Mittwoch, 20. August 2014

Kühles Wetter, keine Lust etwas zu machen. Viele Karten geschrieben. Ab Mittag goss es wie aus Eimern. Nachmittags Nudeln gekocht, weil Sabine, Pauli und Matthias kommen wollten. Nett auf unserer Veranda gegessen und geschnackt. Abends weiter „Die Schlafwandler“ gehört, die ich zum Geburtstag von Bärbel bekommen habe. Es ist die ausführliche Geschichte, wie das ganze Europa auf den Ersten Weltkrieg zusteuerte. Der erste Teil beschäftigt sich mit Serbien. Man sagt zwar, dass sich Geschichte nicht wiederholt. In Serbien schon. Krankhafter Nationalismus einhergehend mit Grausamkeit war ein wichtiger Baustein des Weges in den 1. Weltkrieg. Vor kurzem der Weg nach Sribiniza und in den Krieg im Kosovo. My Lai, Auschwitz und Katyn sind Beispiele anderer Nationen. Aktuell lassen sich die Russen von Putin vor den nationalistischen Karren spannen. Wir können nur hoffen, dass das gut geht.

   

Donnerstag, 21. August 2014

Beim Aufwachen den blauen Himmel gesehen. Bärbel geweckt und wir beschlossen noch einmal durch das Koppental nach Bad Aussee zu wandern. Unterwegs Hermann mit seinen beiden Bordercollies getroffen. Natürlich sofort nach seiner Eselin Stella gefragt. Ja, ihr geht es gut und sie hat vor 3 Monaten ein Hengstfohlen „Augustin“ bekommen. Stella ist ungefähr 15 Jahre alt. Wir gingen gemeinsam zum Stall der beiden. Stella sah gut aus und das Fohlen, ein dunkelbraunes Mehlmäulchen, war obersüß. Leider ein Hengstfohlen, das wird wohl nicht bleiben können. Eine Weile mit Hermann unterhalten. Dann weiter zum Koppenweg und zur Jausenstation zum 2. Frühstück. Die kurze Steigung überwunden und diesmal nicht zum Bahnhof Aussee hinab, sondern weiter bergauf in Richtung Bad Aussee. Es zog sich, um kurz nach 12 am Markt angekommen. Eierschwammerl und Kartoffeln eingekauft, auch eine Flasche Gewürztraminer. Alles gerade noch rechtzeitig, der Markt wurde schon abgeräumt. Noch zu Billa um steirisch Verhackert zu kaufen, weil der letzte Fleischer in Bad Aussee zugemacht hat, wie in Bad Ischl auch. Auf dem Bahnhof haben wir noch Edith getroffen, die zum Arzt wollte. Edith hat danach den letzten Zug nach Obertraun verpasst und ist spät mit der Taxe heimgekommen. Die Zugverbindungen zwischen Obertraun und Bad Aussee sind nicht mehr so toll.

Edith und Bärbel auf dem Bahnhof von Bad Aussee

 

Freitag, 22. August 2014

Wegen der schlechten Wetteraussichten nach Bad Ischl ins Bad gefahren. Das Wetter war dann gar nicht so schlecht. Schade, da hätten wir gut zur Katrinalm fahren können. Auf dem Rückweg Spießchen gekauft und abends mit Edith auf der Veranda gegessen.

Typisches Wetter in Obertraun

  

Samstag, 23. August 2014

Mäßiges Wetter. Trotzdem beschlossen wir mit dem Rad die Traun abwärts zu fahren. Eigentlich wollten wir nach Traunkirchen. Es nieselte jedoch unterwegs. So fuhren wir nur bis Bad Ischl. Wir gingen noch einmal kurz zum Bad, um die Servietten abzuholen, die wir gestern liegen gelassen hatten. Wir haben sie wiederbekommen. Mit dem Zug zurück. Abends zum Abschied von Edith zum Höllwirt. Edith fährt morgen in den Urlaub, wir müssen ab dann das Haus hüten, zumindest für 3 Tage.

 

Sonntag, 24. August 2014

Lange geschlafen und Edith zum Zug gebracht. Wieder 3 Tage alleine im Haus, komisch. 2012 war es nach Ediths Fahrradunfall an der Tauplitzalm, diesmal ist es ein besserer Grund, ihr Urlaub mit ihrer Enkelin Anna. Wir können jetzt unseren Hausschlüssel von innen stecken lassen. Das Wetter wurde nachmittags besser. Wir sind mit dem Rad zur Koppenbrüller Höhle, das muss einfach sein, obwohl wir dort schon X-Mal waren. Diesmal brüllte der Bach durch die Höhle. Auf dem Rückweg noch einmal bei den Eseln Stella und Augustin vorbei. Augustin wollte schon, mit seinen 3 Monaten, auf seiner Mutter aufsitzen. Zwischen Milchtrinken und Aufsitzen kann er sich noch nicht entscheiden. Die Beiden sind obersüß. Abends in der Kegelbahn gut gegessen.

Haltepunkt Koppenbrüller Höhle

 

Montag, 25. August 2014

Zwischenhoch, blauer Himmel. Mit dem Rad und den großen Schuhen im Gepäck die 24 km zur Katrinalm. Nicht ganz so schöne Fernsicht wie vom Däumelkogel. Trotzdem Sicht auf den Traun- und Wolfgangsee. Viele Leute waren unterwegs. Nach Besuch des Katrinkreuzes eine Jause auf der Alm, auch dort war es voll. Da wir noch viel Zeit hatten, sind wir mit dem Rad nach Obertraun und nicht mit dem Zug von Bad Ischl gefahren. Als Belohnung hatte der Steegwirt wider Erwarten montags offen. Es gab noch ein Hallstätter Bier. Abends ins Krippis Inn. Es war leer, nicht ohne Grund. Koffer zu Ende gepackt.

Klaus an der Katrinalm

 

Dienstag, 26. August 2014

Koffer nach unten geschleppt. Der Urlaub ist fast zu Ende. Heute Abend noch zum Höllwirt.

 

Bärbel am Fahrrad-Reisezug